Regelmäßig begleitet Gridiron Imports junge Athleten in die USA, um dort Colleges zu besuchen und die Spieler vorzustellen. Eine College-Tour mit dem Ziel, Spieler ins Mutterland des American Football zu vermitteln.
Wer steckt dahinter?
Gridiron Imports ist eine Non-Profit-Organisation, die von Chris Adamson und Björn Werner gegründet wurde und seit Jahren die College-Tour organisiert. Nach einer Vorbereitung auf die Camps in den USA startet das Abenteuer für die Spieler und Trainer. Nach Angaben von Gridiron ist derzeit ein Angestellter mit der Organisation, Planung und Durchführung beschäftigt.
Wie aber sieht so ein Trip aus?
Die Spieler zahlen diesen Trip aus eigener Tasche. Die Kosten hierfür liegen bei ca. 1300 Euro pro Person und beinhalten die Transportkosten innerhalb des Landes (per PKW und Flugzeug) und Unterbringung sowie die Teilnahmegebühren einzelner Camps. Ein kleines Reisetagebuch gibt einen Einblick, wie ein solcher Trip aussieht. Welche Stationen werden besucht und was sind die Ziele der Reise.
Tagebuch
Day 0 - 30.05. Ankunft Travels
Extra Session für die early arrivals an der DeSoto Highschool.
Viele Vorgespräche mit den anwesenden Coaches geführt. Coaching Staff war beeindruckt, dass wir aus Deutschland kamen. Headcoach hat die Spieler noch mal gesondert am Ende hervorgehoben und gesagt: Great that we're now in the same Team. Sollte eine WW2 Referenz sein.
Day 1 - 31.05. Ankunft der anderen Tour Teilnehmer
Spieler wurden teils vom Flughafen persönlich abgeholt oder konnten, wenn es zeitlich nicht umsetzbar war, die eigenen Shuttles unseres Hotels rufen.
Versammlung am Abend mit den Spielern, um allen einmal die Regeln der Tour zu erklären und sie mental noch einmal drauf einzustimmen, dass dies kein Urlaub, sondern für einige die einmalige Chance ihres Lebens ist, mit College Offers nach Hause zu gehen.
Day 2 - 01.06. Erstes Camp
Erstes Camp für die Teilnehmer der Tour. Hierfür haben wir uns absichtlich entschieden, an der der North Texas University zu campen, da die Schule nur eine Stunde vom Hotel entfernt war und es sich um ein kleineres Camp mit nur ein paar D1 Schulen handelte, wodurch die Spieler die Möglichkeit bekamen, erst einmal in den Rhythmus der College Camps ohne Leistungsdruck und die durch lange Fahrten entstehende Erschöpfung an dem Camp teilzunehmen.
Day 3 - 02.06. University of Houston
3 Stunden Anfahrt nach Houston, die entspannt vorüber gingen.
Erstes größeres Camp für unsere Spieler
Haben im Voraus viele gute Vorgespräche geführt und man hat direkt gemerkt, dass unsere Truppe herausgestochen ist. Zum einen lag das sicherlich an unseren neongrünen Hosen, zum anderen aber auch an dem von uns über Twitter im Voraus generierten Hype und die vielen Vorgespräche. Durch die Anwesenheit vieler bekannter Coaches, der unserseits mitgereisten Trainern, konnte man schon vorm Camp sehr produktive Gespräche führen. Den Rest erledigte dann die Performance unserer Spieler und wir hatten es mit den Camp-Leistungen die erste große Aufmerksamkeit für unsere Spieler zu generieren, welche auch zu den ersten College-Tour-Offers führte.
Nach einer 3-stündigen Rückfahrt hieß es am Ende des Tages für unsere Jungs. Eisbad, Whirlpool, Abendbrot, Stretchen, Schlafen und den nächsten Tag anvisieren.
Day 4 - 03.06. SMU Megacamp
Mit den positiven Erfahrungen aus Houston und einer ordentlichen Portion Schlaf und einem ausgewogenen Frühstück im Hotel ging es für unsere Spieler zum ersten wahren Megacamp an der SMU in Dallas
Bei diesem Camp waren Coaches von über 20 D1 Schulen anwesend und für einige Spieler wurden hier die ersten Offers eingefahren. Unter anderem auch die erste Power 5 Offer der Tour mit Minnesota für Jude Okeleke den sie am Vortag schon beim Houston Camp gesehen hatten.
Day 5 - 04.06. TCU Megacamp
Nach einer Menge erholsamen Schlaf und viel Feedback vom SMU-Camp ging es in die Zwillingsstadt von Dallas nach Fort Worth zur TCU der Spielstätte des Berliner OLiners und starting Right Tackles Brandon Coleman.
Und wenn man dachte, das SMU-Camp mit über 400 Teilnehmern war schon groß.
Oh Junge, TCU war noch mal um 200 weitere Teilnehmer und 10 weitere Schulen noch größer. Des Weiteren fiel auf, dass sich von einigen Schulen auch die Headcoaches blicken liesen neben dem HC von Indiana & TCU war der wahrscheinlich wohl bekannteste Teilnehmer der Ole Miss HC Lane Kiffin.
Für unsere Spieler war dieses Camp von allen das erfolgreichste und wir gingen mit 10 neuen College Offers nach Hause.
Day 6 - 05.06. Camp an der Sam Houston University
Einzelcamp mit der Sam Houston University einer Schule, von denen auch die Trainer bei den ersten Camps anwesend waren, durch die hier im Voraus geknüpften Kontakte bekamen einige Spieler Angebote von der SHSU.
Day 7 - 06.06 Unofficial Visits an der Texas State University & University of Incarnate Word
Zusätzlich gab es für 5 Spieler ein extra Workout beim Satellite-Camp der Stephen-F-Austin-University, welches in Austin auf dem Campus einer lokalen Highschool stattfand.
Dieses Workout führte zu den ersten beiden D1 Offers für Kelvin Schmidt (Düsseldorf Panther) & Jonathan Ipsen (Braunschweig Lions) für beide Spieler blieb dies die einzige Offer der Tour und sie sind aktuell am planen beide noch diesen Sommer zu enrollen um vom mehrfachen Super Bowl Sieger Ty Warren (ehemals New England Patriots) gecoached zu werden.
Day 8 - 07.06. Früher Flug
Früher Flug am Morgen von Dallas nach LA. Vom dortigen Flughafen ging es nach dem Abholen der Vans zum Campus der University of La Verne, welche so freundlich war uns einen ihrer Dorms zur Verfügung zu stellen, wodurch es für uns möglich war den Abstecher nach SoCal ohne Unkosten für die Spieler zu machen. Des Weiteren ermöglichte es uns die Universität die Cafeteria ihrer Schule zu nutzen, was weitere Kosten einsparte.
Am Abend bestand die Möglichkeit am Night Camp der Redlands University teilzunehmen. Dieses Camp führte zu Mattis Karrasch (Hamburg Huskies) bisher einzigen und erste D1 Offer von der Northern Arizona University.
Day 9 - 08.06. Off day mit besuch am Strand von Newport Beach.
Zuerst ein Besuch an den Crystal Cove Klippen und danach ging es weiter zum richtigen Newport Beach ins Stadtzentrum von Newport.
Fokus des Tages lag darauf, sich zu erholen.
Es bestand für die Spieler zusätzlich noch die Möglichkeit, an einem Night Camp der Redlands University teilzunehmen, auf das aber alle Spieler verzichten. Ab diesem Tag war anzumerken, wie tief inzwischen die Tours und aufeinander folgenden Camps in den Knochen steckten.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch einmal einen Förderer von Gridiron Imports der unsere Spieler zum Essen auf seiner Weinfarm im Temecula Valley eingeladen hatte.
Day 10 - 09.06 Camp bei der University of La Verne
Zu Besuch waren Coaches von mehreren kleinen Schulen sowie von Dartmouth und der UCLA. Nachdem Camp gab, nutzen die Spieler ihre Freizeit, um vor allem sich in den Dorms zu erholen.
Day 11 - 10.06. Morgen Camp bei der University of La Verne
Am Morgen des letzten Tages gab es für die Spieler ein kleines Camp bei der University of La Verne zu den Coaches der UCLA kamen, um die Spieler zu begutachten. Es gab noch mal einige gute Gespräche, aber man merkte, dass die Erschöpfung schon den Spielern in den Knochen steckte. Nachdem Camp und Mittagessen ging es schon los nach LA zum letzten Camp der Tour an der University of Southern California.
Zwischendurch auf dem Weg zum Camp an der USC legten wir noch mal einen kurzen Stopp a
m Santa Monica Pier ein. Während es für die Spieler, die am USC-Camp teilnahmen es nur ein Mal zur Abkühlung in den Pazifischen Ozean ging, konnten Spieler die sich dafür entschieden hatten nicht teilzunehmen, den Santa Monica Pier anschauen und dann zum Camp nachreisen für die Campustour.
Day 11 - 10.06. Nightcamp an der USC
Zum Abschluss der Camptour nahmen wir noch einmal am Camp der USC teil, welches auf ihrem Campus mitten in Los Angeles stattfand. Von den Spielern, die teilnahmen stellten wir aber nicht mehr viele Spieler, da viele Tour-Teilnehmer auf eine Teilnahme verzichteten aufgrund der inzwischen schon lange andauernden Tour und der dahingehendem Erschöpfung nicht desto trotz konnten wir es uns nicht entgehen lassen den USC Campus zu besichtigen, ein absolutes College Must See wenn man sich in LA aufhält.
Ersten Spieler wurden schon nach dem Camp zum Hotel am Flughafen gebracht da sie morgens schon abflogen.
Day 12 - 11.06. Coming Home
Die letzten Spieler werden früh morgens zum Flughafen von Los Angeles gebracht, von wo aus sie die Heimreise antreten
Take Home Message
Eine Reise, bei der es nicht nur um Angebote geht. Als Spieler zu wachsen ist die Idee hinter dem Event und soll dazu führen, dass die Spieler ein Erlebnis bekommen, dass sie in ihrer persönlichen und sportlichen Entwicklung weiterbringen kann. Am Ende ist die Entscheidungsfindung der Colleges ein sehr komplexer Prozess, bei dem es keine Gewissheit geben kann, ob und wie viele Angebote ein Spieler bekommen kann. Dabei sollte es den Spielern klar sein, dass eine Reise in die USA eine Bühne ist, auf der sie sich präsentieren können. Die Wahrscheinlichkeiten zu erhöhen und mit einem Angebot in der Tasche wieder zu kommen, beginnt hier schon in den Heimatvereinen. Regelmäßiges Training, gute Ernährung und die entsprechenden unterstützenden Maßnahmen im Fitnessstudio oder mentalem Training sind die Basis des Erfolgs.
Comments